Archiv für den Monat: März 2015

Das Christus-Kreuz in Karlsruhe-Neureut

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B. Rumold: Christus-Kreuz, ca. 4 m hoch, 1964

1964 erhielt der Karlsruher Stadtteil Neureut einen neuen Hauptfriedhof. An zentraler Stelle befindet sich ein Ehrenfeld (u. a. mit der Grabstätte des 1977 ermordeten ehem. Generalbundesanwalt Siegfried Buback), das von einem ca. 4 Meter hohen Holzkreuz überragt wird. Es handelt sich um eine stilisierte Christus-Darstellung, geschaffen von meinem Vater im Jahr der Neuanlage dieses Friedhofs (1964). Das Christus-Kreuz bzw. der Kreuz-Christus muss damals eine seiner ersten Arbeiten im öffentlichen Karlsruher Raum gewesen sein, da er die neue alte Karlsruher Werkstatt in der Haid-und-Neu-Straße 24 erst Anfang der 1960er Jahre nach Ablegung der Meisterprüfung (im Mai 1962) wieder eröffnen konnte. Es folgten viele weitere Arbeiten im öffentlichen Raum – in Holz, aber auch in Stein.

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Berthold Rumold: Christus-Kreuz, Holz, ca. 4 m hoch, Ehrenfeld auf dem Neureuter Hauptfriedhof, 1964

 

Berge, Schnee und Badehose

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Schwarz-Weiß-Foto ca. 6 x 5 cm

Brief aus Oberammergau vom 10.5.1959: „Meine liebe Christl! Es ist Sonntagmittag. Ein ganz sonniger Tag. Ich war schon in der Frühe um ½ 3 Uhr aufgestanden und mit Karl in die Berge gefahren. Wir hatten unsere Schis mitgenommen und wirklich auf dem Gipfel noch das Glück ein großes Schneefeld vorzufinden. Der Aufstieg […] war ja etwas anstrengend, aber es hatte sich gelohnt. Wir rutschten so vergnügt ein paar Stunden im Schnee herum mit Badehose und den Brettern und die Sonne knallte aus einem so tiefblauen Himmel also es war sehr schön. Allerdings schmerzen mich jetzt meine Schultern von dem Brettertragen.“

Porträt des Stadtgründers mit Hund

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B. Rumold neben seinem Porträt des Gründers der Stadt Carolsruhe mit Hund (Bundesgartenschau Karlsruhe 1967)

Die Legende will, dass die Gründung der Stadt Karlsruhe auf eine „traumatische“ Erfahrung des Markgrafen Carl Wilhelm von Baden-Durlach zurückgeht. Nach einer Jagd im Hardtwald soll ihm die Stadt (bzw. ein neues Schloss als deren perspektivischem Zentrum) zu Beginn des 18. Jahrhunderts im Traum erschienen sein. Am 17. Juni 1715 ließ Carl Wilhelm dem Traum Taten folgen und legte den Grundstein für den Schlossturm. Der Rest ist de facto Stadtgeschichte, auch wenn sich Experten darüber streiten, ob diese Grundsteinlegung de jure als chronologischer Nullpunkt der Siedlungsgenese angenommen werden darf.