Eine Tonskizze des Heiligen Georg

Brief an Ch. Rumold vom 25.4.1959 aus Oberammergau : „Es ist Samstagabend. Es war ein schöner Tag heute. Gestern hatte ich mir eingebildet, heute einen ganzen vierziger Kruzifixus zu schnitzen. Aber weiter als bis zur Krone und zu den Haaren bin ich nicht gekommen, weil meine Kameraden weg mußten ins Gasthaus. Da sollte die Wochenschau kommen, um ihre [wegen der Passionsspiele] bärtigen Gesichter zu fotografieren. Nun, als die Bude leer war, ging ich zuerst einmal zum Frisör und dann holte ich mein Modellierbesteck heraus und die Tonskizze, an der ich schon manchmal unzufrieden einen Skt. Georg entwerfen wollte, ist mir mit einem Male gut gelungen und machte mich auch für den restlichen Tag zufrieden. Am 1. Mai habe ich ja drei Tage Zeit für die Holzausführung.“